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Die Auswahl von Ersatzteilen ist eine Wissenschaft für sich. Schließlich kann an meiner Acadiane alles funktionsunfähig werden. Die Regionen, die ich auf der Seidenstraße durchqueren werde, sind nur selten 2CV-affin. Es ist unmöglich, ein zweites Auto in Teilen mit auf die Reise zu nehmen.

Daher habe ich mich allein aus Gewichts- und Platzgründen für folgende Ersatzteile entschieden:

1 Lichtmaschine
2 Ölfilter
1 Zündspule
1 x Kohlen für Lichtmaschine
1 Anlasser
1 Set mit Sicherungen
10 m Kabel
1 Set Kabelstecker 3 mm
1 Kupplungszug
1 Gaszug
2 Reifenschläuche
1 Kugellager
1 Benzinpumpe
1 Öl-Ablass-Schraube
2 Ersatzräder
1 Benzinfilter
1 m Benzinschlauch
1 Schlauchschellen-Set
2 Dichtungsringe für Öl-Ablass-Schraube
4 Kondensatoren
4 Zündkabel
1 x Zündkontakte
4 Lampen Abblendlicht
2 Lampen Standlicht
4 Lampen Blinklicht
4 Lampen Rücklicht
je 1 Manschette für Antriebswelle
1 Manschette für Topf
1 Luftfilter-Einsatz
1 Satz Achsschenkel-Bolzen
1 Satz Auspuffschellen
3 Radmuttern
4 Gummi-Kabelbinder
2 Scheibenwischer
1 Keilriemen
1 Ventilator

Es wäre nicht verwunderlich, wenn sich genau die Teile verabschieden, die ich nicht in der Ersatzteilkiste habe.

Die Festnahme eines Tatverdächtigen

Liebe Krimi-IQ-Leser,

diesmal möchte ich einen an mich adressierten Original-Brief präsentieren. Absender ist ein renommierter Autor, der mehrfach für seine Kriminalromane mit den verschiedensten Literaturpreisen ausgezeichnet worden ist.

Was mag daran so interessant sein? werden Sie sicherlich fragen. Das Besondere dieser kriminalistischen Anfrage ist nicht der erwähnte Autor; es sind auch nicht seine Literaturpreise; ebenso ist seine Frage an sich nicht von Allgemeininteresse. Warum veröffentliche ich den Briefinhalt trotzdem?

Die Frage dieses Krimiautors zeigt, dass ein Roman oder eine Kurzgeschichte nicht in Bierlaune entstehen, sondern intensivster Vorbereitungen bedürfen.

So plant der Autor in seiner Geschichte die Festnahme einer Tatverdächtigen. Wer nun glaubt, dass ein lautes „Hände hoch!“ und das anschließende Klicken von Handschellen ausreichen, um Romanfiguren plausibel agieren zu lassen, hat weit gefehlt. Bevor diese Aktionen erfolgen, findet bei Polizei und/oder Staatsanwaltschaft eine rechtliche Prüfung der Festnahme statt. Es ist eine Art Rechtsgutachten, das sich im Kopf der Gesetzeshüter abspielt. Und solche Gedanken sollte sich ebenso ein Autor machen, auch wenn er diese Vorüberlegungen nicht oder zumindest nicht in dieser Ausführlichkeit in seinem literarischen Werk ausbreiten wird.
Allerdings wird die Handlung durch diese Vorüberlegungen plausibel, denn sie ist gründlich recherchiert – und das spürt der Leser, der die Mühe des Autors honoriert, indem er das Buch weiterempfiehlt. Ja, und manchmal honoriert auch eine Jury den gründlich recherchierten Roman . . .

Genug der Vorworte. Hier folgt der Brief des Autors und nach jeder Einzelfrage meine Antwort:

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“Wer kennt das nicht: Man beginnt ein Buch, legt es ein wenig zur Seite – und liest es nie mehr weiter. Mit diesem Buch passiert das nicht: Es ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite, es ist unterhaltsam und man erfährt neues … Der dritte ist Reiner Sowas (bisher) bester Krimi. Und wenn man zögert, ihn zu Ende zu lesen, dann nur, weil es immer so schade ist, wenn man ein gutes Buch ausgelesen hat …”

Doro Dietsch

Warum Unbeleckte häufig zu Romanfiguren avancieren

Kürzlich fragte mich eine Krimiautorin: “Vielleicht kannst du mir mit ein paar Infos für eine Kurzgeschichte weiterhelfen? Gibt es Volontäre/Praktikanten o. Ä., die relativ unbeleckt in ein Kommissariat kommen? Wie unbeleckt sind die?”

Es gibt kaum einen Drehbuchstoff und kaum einen Kriminalroman, der auf Anwärter/innen oder Praktikanten/innen verzichtet. Sind doch diese Figuren, die häufig simpelste Fragen stellen, hervorragend geeignet, dem Leser schwierige kriminalpolizeiliche Inhalte in einfachster Form zu erklären.

Gibt es diese Youngster tatsächlich im polizeilichen Alltag? Diese Frage lässt sich nur im Zusammenhang mit der recht komplizierten Laufbahn der Polizeibeamten erklären.

Wie in jedem Beruf werden auch bei der Polizei Nachwuchskräfte ausgebildet und eingeführt, wobei ein ausgeklügeltes Gesetzeswerk ihren Einsatz in der Praxis genau definiert. Bei der Polizei gibt es drei Laufbahngruppen, die eine unterschiedliche Ausbildung mit integrierten Praktika erhalten.

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Sollte sich ein Kriminalschriftsteller über den Alltag der Polizei informieren?

„Kennen Sie den neuen X-Roman vom Y-Autor?“ fragte mich nach der Lesung meines aktuellen Krimis die Redakteurin einer renommierten Tageszeitung.
„Ich kenne den Autor, aber nicht sein neues Buch,“ antwortete ich. „Lohnt sich auch nicht zu lesen. Es ist schlecht.“
„Y schreibt doch sonst gut.“ Ich war verwirrt.
„Das Buch ist schlecht; er beschreibt die Arbeit der Polizei so, wie sie in der Realität nicht funktioniert. Glasklare Faktenfehler. Ich weiß, wovon ich rede, denn ich war mehrere Jahre Polizeireporterin.“
„Aber sein Stil ist doch gut, oder?“
„Wen interessiert der Stil, wenn die Fakten nicht stimmen. Wer unsauber recherchiert, kann eine Geschichte auch nicht durch einen guten Stil aufwerten.“

Wie genau soll ein Krimi den polizeilichen Alltag beschreiben, fragte ich mich nach diesem Gespräch. Eine Fragestellung, die sicherlich viele Krimiautoren und auch -leser interessiert.

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