Acht Wochen war ich nun mit meiner Kasten-Ente unterwegs und rollte langsam vor den Schlagbaum der türkischen Grenze. Ein Polizist nahm meinen Personalausweis an sich und legte ihn auf den Scanner. Gleichzeitig kamen Zöllner an das Fahrzeug und schauten neugierig durch die Scheiben.
Ich freute mich bereits auf die Griechen, deren Mittelmeer und deren Küche.
Sobald ich die Grenze überquert hatte, suchte ich eine gemütliche Taverne. Als ich mehrfach Griechen danach fragte, gaben sie keine Antwort. Sie ignorierten mich. So musste ich mich mit heißen Würstchen vom Benzinkocher mit Brot und Tomatensalat begnügen.
Natürlich hatten es die Mazedonier schwer mit den Albanern zu konkurrieren, nach den vielen von Gastfreundlichkeit geprägten Erlebnissen in Tirana und den albanischen Bergdörfern.
Den ersten Abend in dem südlichsten Teil des ehemaligen Jugoslawiens wollte ich in Struga verbringen. Es ist eine Kleinstadt am Ohridsee, einem der ältesten Seen der Erde.
Nach zwei Tagen in der Hauptstadt Tirana erhielt ich von der Familie Kuka eine Einladung in die Bergregion Diber. Sie liegt an der mazedonischen Grenze mit Höhenzügen von bis zu 2300 m.Die Fahrt dorthin war abenteuerlich. Wir verließen die asphaltierten Straßen und fuhren über Geröll- und Schlammpisten in eine Gegend, die mir unbewohnbar schien. Es war eine Zickzackfahrt von Berg zu Berg, über marode Flussbrücken und durch Täler.
Wo würde ich in Tirana eine Bleibe finden?
Wann immer es geht, versuche ich im eigenen Bett, d. h. im Enten-Bett, zu schlafen.
Das wilde Campen in quirligen Städten ist selten ein Vergnügen. In der albanischen Hauptstadt gab es auch keinen Campingplatz.
Doch!, erfuhr ich in Montenegro von einem niederländischen Ehepaar. Es sei zwar kein Campingplatz im herkömmlichen Sinne, aber mindestens genauso komfortabel.