Natürlich hatten es die Mazedonier schwer mit den Albanern zu konkurrieren, nach den vielen von Gastfreundlichkeit geprägten Erlebnissen in Tirana und den albanischen Bergdörfern.
Den ersten Abend in dem südlichsten Teil des ehemaligen Jugoslawiens wollte ich in Struga verbringen. Es ist eine Kleinstadt am Ohridsee, einem der ältesten Seen der Erde.

Es dämmerte gerade, als ich in Struga eintraf. Ich mochte es nicht, im Dunkeln einen Schlafplatz zu suchen. Für einen guten Schlaf sind Geborgenheit und Sicherheit entscheidend. In der Dunkelheit hatte ich keine Antennen dafür. Deshalb entschied ich mich, auf einen bewachten Hotelparkplatz zu fahren. So ohne Weiteres wollte man mich dort nicht in der Ente schlafen lassen. Das unfreundliche Kopfschütteln der Dame an der Rezeption und des kahlköpfigen Zwei-Meter-Mannes von der Security wandelte sich mit zwei Fünf-Euro-Scheinen in ein akzeptierendes Nicken. Mit Wehmut dachte ich an die Gastfreundlichkeit im albanischen Hotel Baron.

So war es kein Wunder, dass ich am nächsten Tag mit lauter Musik durch die mazedonische Berglandschaft rollte und keine Lust auf Mazedonier hatte.

Die Acadiane rollte über Serpentinen des südlichen Landesteiles auf 800 bis 1400 Höhenmetern. Am Straßenrand gab es Tabakplantagen und Weinbau.

Ente!

Ja, genauso unvermittelt, wie Sie dieses Wort lesen, registrierte ich im Vorbeifahren einen Citroen 2CV am Straßenrand eines Bergdorfes auf 1000 m Höhe. Ich wendete und schaute mir das Fahrzeug an. In einem Tante-Emma-Laden gegenüber erkundigte ich mich nach dem Besitzer und bekam alle Informationen. Die Verkäuferin erklärte mir, wo der Enten-Fahrer wohne, wusste aber, dass er heute nicht Zuhause war. Schade!

Freundlich erlebte ich auch die Bulgaren, für deren Land ich mir nicht viel Zeit nahm. Dennoch bewunderte ich die vielen Storchennester am Straßenrand. Die Luft flimmerte über dem Asphalt, so heiß konnte es im Oktober im südlichen Bulgarien sein.

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