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Grenzen sind unnötig. Ich passiere sie immer mit einem unangenehmen Gefühl der unhöflichen Behandlung, Freiheitseinschränkung und Willkür. Vielleicht weil ich zu oft in den 1960er bis 1980er Jahren die DDR-Grenze überquert habe.
Die Behandlung beim Grenzübergang an kroatischen Grenzen brachte die Erinnerung zurück. So auch diesmal beim Überqueren der kroatisch-montenegrinischen Grenze. Wie bei den letzten vier Kontrollen erlebte ich grobe Unhöflichkeit seitens der kroatischen Beamtin.

Der montenegrinische Grenzpolizist zeigte mir, dass es auch anders ging. Er kannte den Tagesgruß und beherrschte Vokabeln wie „bitte“ und „danke“.
Nach einigen Kilometern Landstraße in Montenegro sah ich mitten im Niemandsland eine Citroen-Niederlassung. Klar, dass dieses Foto Pflicht war.

Als ich die Bucht von Kotor erreichte, war ich überwältigt von dem Panorama, das sich mir bot: Blaues Meer und dahinter fast schwarz aufsteigende Berge, die mir den Atem nahmen.

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Die bosnische Region Naum trennt den kroatischen Küstenstreifen in einen nördlichen und südlichen Teil, in dem Dubrovnik liegt. Dubrovniks Schönheit entfaltet sich beim Spaziergang über die Stadtmauer. Großartige Häuser aus dem 18. Jahrhundert, das angrenzende blaue Meer und die hinter der Stadt aufsteigenden Berge sind einzigartige Fotomotive. Stundenlang spazierte ich über diesen Mauerweg und kann ihn unabhängig von dem übertriebenen Eintrittspreis jedem empfehlen.

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Obwohl das Meer eine magnetische Anziehungskraft auf mich ausübt, nahm ich vorerst Abschied von der kroatischen See und mutete der Ente eine Fahrt durch das Biokovo-Gebirge zu. Im ersten Gang beförderte mich der Zwei-Zylinder-Motor auf über 1000 Höhenmeter. Ich war froh, noch vor der Abreise neue Stoßdämpfer eingebaut zu haben. Es war unmöglich, alle Schlaglöcher zu umfahren.

Nach den Schlaglöchern kam der Schlagbaum: die Grenze zu Bosnien-Herzegowina. Jetzt würde ich die Gemeinschaft der EU-Staaten verlassen. Meinen Tagesgruß „dobar dan“ erwiderte der kroatische Grenzpolizist nicht. Wortlos nahm er meinen Personalausweis entgegen und reichte ihn sofort zurück, ohne darauf geschaut zu haben. „Govorite li njemački?“, fragte ich. Ob er deutsch spreche. Er schüttelte den Kopf. “Engleski?“ Ein zaghaftes Nicken deutete er an. Ich erklärte ihm auf englisch, dass ich gerne die Kasten-Ente innerhalb der Grenzanlage vor dem riesigen Schild Bosnien-Herzegowina fotografieren würde. „Do it!“, antwortete er ungeduldig und machte dabei eine Handbewegung, die nichts anderes sagen wollte, als dass ich endlich aufhören sollte, ihn zu stören.

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Bisher habe ich meine Reiseroute überwiegend am Meer ausgerichtet. Das war wunderschön: Frühstück mit Blick auf die See, Mittagsruhe am Strand und immer wieder bezaubernde Sonnenuntergänge.

Die Route der Seidenstraße führt allerdings nicht nur in den Süden und die Strände entlang, sondern auch in den Osten.

“Go east!”, heißt nun die Devise.

Damit wird sicherlich eine Klimaveränderung verbunden sein. Bisher habe ich Shorts und T-Shirts getragen. Es wird Zeit, lange Jeans und einen Pullover aus meiner Kleiderbox herauszuholen.

In der Oktober-Ausgabe 2014 des Magazins “Kulturnachrichten” erscheint neben vielen anderen Kulturthemen auch ein Artikel zur Reisekultur. Ich berichte über die ersten 3000 km meiner Enten-Tour zu und auf der Seidenstraße.

In der Novemberausgabe wird es den zweiten Teil zu lesen geben. (Siehe auch hier!)

Ob ich dann schon 6000 km geschafft habe?