Ich wurde auf meiner Reise durch den Iran gefragt, welchen Eindruck das Land auf mich macht. Für meine Antwort braucht ich nicht lange zu überlegen, denn ich unterscheide zwischen dem Regime und den Menschen der Länder, die ich durchquere. Und da ich in der Regel den Menschen begegne, bezieht sich meine Antwort auf diese:

Der Iran ist sicher, spannend und sympathisch.

Ich bereiste die Seidenstraße, um für mein aktuelles Romanprojekt zu recherchieren. Begegnungen mit den Menschen waren mir daher sehr wichtig und ereigneten sich täglich.
Meist ließen sich die Männer mit und von mir fotografieren. Aber es gab durchaus auch Frauen, zu denen ich Kontakt hatte.

Shabnam Behnejhad hatte keine Kamera-Scheu und erzählte mir viel über das Land aus Frauensicht.

Meine erste Begegnung fand mit dem Zahnarzt Younes Hoseinpour statt. Nicht, weil ich Zahnschmerzen hatte, sondern weil mir zugetragen wurde, dass Younes eine Windschutzscheibe für meine Acadiane besorgen könnte. Obwohl er kaum englisch sprach, haben wir uns blendend verstanden.

 

Rouein Dabbaghi stammt aus Tabriz und ist begeistert von klassischen Automobilen. Er fährt einen Chevrolet Impala, Baujahr 1964.

Da Rouein hervorragend Englisch spricht, haben wir viel Zeit miteinander verbracht. Er zeigte mir die Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten und war immer dann zur Stelle, wenn er mir meinen Aufenthalt in der Millionenstadt angenehm gestalten konnte.

 

Sina Shekari ist stolzer Besitzer eines Buick Lesabre aus dem Jahre 1973 und führt in Tabriz eine Reiseagentur. Michael Schumacher hätte durch die verstopften Straßen der Stadt nicht rasanter fahren können. 

 

Auch Mahyar Yusefi ist Oldtimer-Fan. Sein Jeep Cherokee Cheif ist vor allem für die Schneewitterung geeignet. Denn der Winter kann im Nord-Irak heftig zuschlagen.

 

Manchmal waren wir mit sechs oder sieben Personen unterwegs und passten alle in eine Limousine. Die Anschnallpflicht haben wir genau so ernst genommen wie das Facebook-Verbot im Iran.

 

Farhad Esmaeil Zadeh war oft mit dabei.

 

Dieses Foto entstand nach dem ersten Schnee in Tabriz. Meine Acadiane wollte nicht anspringen. Es waren genug Männer da, um mir beim Anschieben zu helfen. Doch ich vertraute auf meine Zündungseinstellung. Nach mehreren Anlassversuchen tuckerte der Motor wie gewohnt.

 

Amir Chokhachian zeigte mir seinen 1973er Ford Mustang Mach 1, der in einer großzügigen Garage mitten in der Millionenstadt Tabriz sein Zuhause hat.

 

Mit einer Horde Männer fielen wir über ein Restaurant her. Die Gebetskette vertrieb die Zeit, bis das Essen serviert wurde.

 

Mit dabei war auch Mohammad Mohajer. Seine Mütze gehörte zu ihm wie seine Nase.

 

Auch Naser Abedini leistete uns Gesellschaft.

 

Es ist nicht ungewöhnlich, die Mahlzeit auf Teppichen sitzend einzunehmen. In dieser Gesellschaft schmeckte es hervorragend.

 

Noch ein Mützenträger: Milad Faani nennt einen Chevrolet Camaro (1978)  sein Eigen.

 

Auch Reza Karimi fährt eine amerikanische Karosse: Pontiac TransAM 1976.

 

Hadi Jansooz zeigte mir mit seinem Cousin den Bazar von Tabriz. Da er antike Teppiche sammelt, lernte ich viel über Qualitäten und die Vielfalt der Teppichknüpfkunst.

 

Er machte mich mit den Teppichhändlern im Bazar bekannt.

 

Übrigens, auf dieser Autobahn habe ich die Autoverrückten kennengelernt: Rouein Dabbaghi, Hadi Arjomandi, Mahyar Yusefi, Yashar Yusefi und Sina Shekari.

 

In einem traditionellen Restaurant, diesmal zu Tisch: Sina Shekari, Morteza Shakeri, Mohammad Asad Zadeh, Mahyar Yusefi und Behnam Hasan Pour.

 

Nicht vergessen möchte ich Raimond, der die schönsten Oldtimer fährt: Citroen 2CV. In seinem Stall stehen eine Diane (im Iran “Jihane” genannt) und ein Mehari aus den 1960er Jahren. Raimond ließ es sich nicht nehmen, den Scheinwerfer meiner Acadiane zu reparieren.

 

Angefeuert wurde er von diesem Reparaturteam.

 

In Zanjan hatte ich das Vergnügen, Masoud Allahverdi kennenzulernen. Der Englischstudent dolmetschte mit großer Freude meine Begegnung mit Jabar Bayat.

 

Jabar hat eine sehr sympathische Familie, die mich herzlich aufnahm.

 

Wie daheim fühlte ich mich auch bei Familie Houseinpour. Schade, dass meine Zeit im Iran so begrenzt war.

 

Das iranische Volk ist herzlich und gastlich. Das Bild, das uns die Medien über die Iraner vermitteln, ist falsch. Wie viele Menschen in Deutschland haben mich gewarnt, in dieses Land zu fahren?! Dabei kannte kein einziger einen Iraner.

Ich bin froh, dass ich auf niemanden, auch nicht auf die Medien und das Auswärtige Amt gehört habe.
Die iranische Polizei hielt mich mehrere Male an, aber nicht um mich zu kontrollieren. Sie hat mich in ihrem Land willkommen geheißen und mir eine gute Reise gewünscht.

Mehr geht wirklich nicht!

Doch! Mein Dank gebührt vor allem einem Iraner, den ich wegen meiner vorzeitigen Abreise leider nicht persönlich kennenlernen durfte: Houtan Arefi.
Mit Houtan habe ich vor meiner Reise zur Seidenstraße Kontakt aufgenommen, weil ich gehört hatte, dass er Vorsitzender des iranischen Verbandes für französische klassische Automobile ist. Seine Tipps vor der Abreise, seine Telefon-Hotline während meiner Reise und seine Kontakte im Land waren von unschätzbarem Wert.

Danke, Houtan!

من از تمام لحظه های سفرم در ایران لذت بردم، و از مهمان نوازی شما ممنونم و هیچوقت فراموش نخواهم کرد.

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