Die Küstenstrecke auf dem Festland bis nach Dubrovnik ist mir von früheren Reisen gut bekannt. Ich mag es, neue Regionen zu entdecken. Der Gedanke, von Insel zu Insel zu hüpfen, war mir sehr sympathisch.

KRK

Die Insel Krk erreichte ich über eine Brücke vom Festland aus. Bei bestem Wetter und Sternenhimmel legte ich mich bei meiner Ankunft im Hauptort Krk in mein Entenbett. Ein heftiges Unwetter in der Nacht und Dauerregen am nächsten Morgen veränderten meine Pläne für diesen Inselbesuch. Die Seensucht musste weiter warten. Die Luft hatte sich abgekühlt, ich würde sicherlich nicht an diesem Tag im Meer schwimmen. So suchte ich mir eine Pension. Dort konnte ich meine Wäsche von der Landlady waschen und trocknen lassen. Zwei Tage lang erkundete ich die Insel – meist im Regen. Sie ist wirklich sehenswert, aber selbst noch im September von deutschen Touristen überschwemmt. Studenten, Rentner und junge Familien tummelten sich Anfang September in den Cafés, Restaurants und den engen Gassen Krks. Zwei Tage Krk reichen vollkommen, wenn es kein Strandwetter gibt. Deshalb nahm ich von Valboska, etwa 14 km nördlich vom Hauptort Krk entfernt, die Fähre nach Rab.

RAB

Der Fährhafen lag im Inselort Lopar, einem kleinen unscheinbaren Städtchen mit wenig Flair. So war mein Eindruck im Dauerregen. Es gab dort einen Sandstrand, eher eine Seltenheit in Kroatien. Ganz anders wirkte der Hauptort Rab. Selbst bei Dauerregen hatte der Ort so viel Charme, dass ich mich bei der Stadtbesichtigung habe durchweichen lassen. Die Straßen und Wege aus hellem Naturstein, die Hauswände aus dem gleichen Material, kleine Boutiquen mit Handwerkskunst – ja, Rab ist einen Besuch wert. Abends aß ich in einem Restaurant, in dem ich erfuhr, dass die meisten Besucher auf der Insel aus Großbritannien kommen. Bestimmt wäre ich länger auf Rab geblieben, aber ich suchte die Sonne und das Bad im Meer. Von dem kleinen Inselort Misnjak wurde die Acadiane samt Inhalt aufs Festland (Stinicia) verschifft.
Oh Wunder hier schien die Sonne. Endlich!
Nach 30 km Entenfahrt auf dem Festland entdeckte ich eine Schild zu einer Autofähre. Ich wurde mutig und setzte von Prizna nach Zigljen auf die Insel Pag über.

PAG

Das Wetter blieb stabil. Mit geöffneten Seitenfenstern „raste“ ich über die Landstraße. Ich bestaunte die karge Landschaft aus fast weißem Felsgestein. So stellte ich mir die Mondoberfläche vor. In Stari Novalia entdeckte ich einen wunderschönen Campingplatz am Felsstrand.
Wie lange hielt meine Seensucht bereits an? Seit Österreich? Hier kam die Erfüllung: Ich sprang ins Meer. Das Wasser war klar, hätte aber für mich etwas wärmer sein können.
Den Ort Stari Novalia muss man nicht unbedingt besuchen, auch die anderen Ansiedlungen übten keine Faszination auf mich aus. Dafür genoss ich zwei Tage lang Strand und Meer. Die Insel verließ ich am südlichsten Punkt über eine Brücke.

Zwei Tage gondelte ich mit der Ente über das Festland.

ZADAR war eine wunderschöne Stadt, für die ich mir einen Nachmittag, einen Abend und eine Nacht Zeit ließ. Die Stadt ist großartig, ein unbedingtes Muss für jemanden, der die Küste entlang Richtung Süden fährt. Sie liegt in alten Stadtmauern an einem großen Hafen. Natürlich ist sie von Touristen eingenommen, wie alles Schöne in Kroatien. Die Nacht verbrachte ich nicht unter, aber an der Brücke zur Altstadt. Es war turbulent. Denn das Auto zog auch nachts die Menschen an. Immer wieder hörte ich Stimmen von Frauen und Männern, die sich die Landkarte auf der Acadiane anschauten. Eine Gruppe Jugendlicher musste die Stoßdämpfer ausprobieren und brachte das Auto zum Schaukeln. Nein, ich brauchte nicht in den Schlaf gewiegt zu werden und ließ einen Brüller los. Die Jugendlichen verschwanden.

Der nächste Stadtbesuch galt SPLIT. Wieder eine prachtvolle Altstadt, durch die ich stundenlang flanieren konnte. Von Split aus gingen Großfähren auf verschiedene Inseln. Ich wählte die Insel Hvar aus.

HVAR

Im Vergleich zu Pag war Hvar eine grüne Insel. Weinreben und Olivenbäume wurden dort kultiviert. Ich ließ mich über die Insel treiben. Dort, wo es mir gefiel, würde ich bleiben. Vielleicht auf einem Campingplatz. Die nächste Dusche war fällig. Kein Campingplatz gefiel. Meist an den Hauptstraßen gelegen, fehlte mir die Inselidylle. Ich erreichte den Hauptort Hvar. Wunderschön. Mit einer Burg oberhalb des Hafens. Der Ort war für den Autoverkehr gesperrt. Ich wurde auf einen Parkplatz gelotst, dessen Gebühren über Köln-Niveau lagen. Einige Stunden hielt ich mich in Hvar auf. In einer Seitenstraße ließ ich mich in einem Restaurant nieder. Es war gut besucht, meist ein Zeichen für gutes Essen und guten Service. Diesmal traf das nicht zu. Ich wartete über eine Stunde auf mein Fischgericht, das ich dann noch zurückgehen ließ, weil der Fisch nicht gar war. Spät abends verließ ich die Stadt und übernachtete auf dem Parkplatz eines Hotels am Meer. Am nächsten Morgen suchte ich mir auf den Klippen einen Frühstücksplatz, genoss die Aussicht, den auf dem Benzinkocher zubereiteten Filterkaffee und kroatische Brötchen. Gestärkt startete ich den Entenmotor, den ich erst wieder in der Ortschaft Vrboska ausstellte. Ja, in dieser Bucht wollte ich bleiben. Es gab einen genialen Campingplatz, mit Stellplatz am Meer. Was wollte ich mehr?

Ich duschte und blieb zwei Tage, um mich dann auf das Abenteuer Bosnien einzulassen.

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