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Obwohl das Meer eine magnetische Anziehungskraft auf mich ausübt, nahm ich vorerst Abschied von der kroatischen See und mutete der Ente eine Fahrt durch das Biokovo-Gebirge zu. Im ersten Gang beförderte mich der Zwei-Zylinder-Motor auf über 1000 Höhenmeter. Ich war froh, noch vor der Abreise neue Stoßdämpfer eingebaut zu haben. Es war unmöglich, alle Schlaglöcher zu umfahren.

Nach den Schlaglöchern kam der Schlagbaum: die Grenze zu Bosnien-Herzegowina. Jetzt würde ich die Gemeinschaft der EU-Staaten verlassen. Meinen Tagesgruß „dobar dan“ erwiderte der kroatische Grenzpolizist nicht. Wortlos nahm er meinen Personalausweis entgegen und reichte ihn sofort zurück, ohne darauf geschaut zu haben. „Govorite li njemački?“, fragte ich. Ob er deutsch spreche. Er schüttelte den Kopf. “Engleski?“ Ein zaghaftes Nicken deutete er an. Ich erklärte ihm auf englisch, dass ich gerne die Kasten-Ente innerhalb der Grenzanlage vor dem riesigen Schild Bosnien-Herzegowina fotografieren würde. „Do it!“, antwortete er ungeduldig und machte dabei eine Handbewegung, die nichts anderes sagen wollte, als dass ich endlich aufhören sollte, ihn zu stören.

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“. . . die Hölle – das sind die Kriegsschauplätze in Bosnien und im Kosovo.”

Rolf Langenhuisen